Alle Teile
Tag 1: Mit Witz nach Mitrovica
Tag 2: Peja bejahen
Tag 3: Mitrovica Reloaded
Tag 4: Back to life, wohin auch immer...
Tag 5: Mein Blok
Tag 6: Avalaheiligen
Ich habe mich entschlossen, den heutigen - so
ursprünglich nicht geplanten - Tag mit einigen noch nicht befahrenen
Strecken östlich von Belgrad zu verbringen. So standen also Velika Plana
- Smederovo und Požarevac - Beograd auf dem Programm.
Erst mal ging
es auf dem mühsam langsamen Weg nach Velika Plana hinunter. Auf dieser
Strecke war ich ja vor einigen Tagen schon unterwegs, als es nach
Mitrovica ging. Hier also mein Zug (nach Skopje) in Velika Plana.
Da isser ja! Mein... äh... Zug nach Smederevo.
Im Gegensatz zu vielen Ostblock-Bahnen sind die serbischen Wagen zwar
auch meist eher etwas verranzt, aber dafür gemütlich. So leer blieb das
Abteil jedoch nicht. Vor Mala Krsna war der Zug letztlich proppenvoll...
Angekommen in Smederevo, in Rekordzeit wird die Lokomotive abgehängt und bereits umgestellt...
Moment, was ist denn das da hinten...??
Ein guter alter, wohlvertrauter VBZ-Bus aus Zürich. Immer wieder herrlich anzusehen!
Mein Zug in Smederevo macht sich bereit zur Rückfahrt...
Und es geht einige Stationen zurück, nach Mala Krsna. Der Zug ist wieder knackevoll, besteht aber auch nur aus einem Wagen...
Angekommen in Mala Krsna
Integrierter Taktknoten Mala Krsna... Naja, streichen wir das "Takt" wieder. Aber eine Situation, wie ich sie auch schon Tage zuvor in Kraljevo beobachten konnte.
Das Innere meines Regionalzuges nach Požarevac. Es war eine
Herausforderung ein Fenster zu finden, durch das man wenigstens
einigermaßen staubfrei durchgucken konnte...
Angekommen in Požarevac. Ende der Stromleitung und auch Ende derzeit für
Personenzüge. Das ŽS-Kursbuch erwähnt seit Jahren ein suspendiertes
Zugspaar, das weiter Richtung Majdanpek fahren sollte. Ich hoffe, dass
dieses bald wieder in Verkehr gesetzt wird und ich die Strecke dann
komplett bis nach Vražogrnac befahren kann. Hinweise darauf gibt es
allerdings keine, jedoch werden in den letzten Jahren solche Zugspaare
in kleinen Schritten immer weiter wieder reaktiviert. Die Chancen sind
also nicht die Schlechtesten...
Gar nicht so einfach, die Züge hier ablichten zu können, wenn
Sonnenstand und ungünstig im Bahnhof herumstehende Züge miteinander eine
Symbiose bilden. Zum Glück darf man in diesen Teilen Europas auch mal
ungehindert über's Gleis drüber...
Es geht zurück. Und es folgen Impressionen der (Teil-)Strecke Požarevac - Beograd.
Kurz vor Beograd bietet die Strecke mehrere schöne Ausblicke...
Nachdem wir die Strecke Richtung Süden per Viadukt überquert haben, fädeln wir seeehr gemächlich in diese ein...
Ob Stefan & Tamara wohl immer noch glücklich vereint sind...?
Einigermaßen spontan beschließe ich im Belgrader Vorortsbahnhof Rakovica
auszusteigen. Laut Kursbuch fährt rund 10 Minuten später ein
Regionalzug nach Beograd Centar (statt den üblichen Weg zum "normalen"
Bahnhof Beograd). Diese Strecke fehlt mir noch und im Abschnitt Rakovica
fahren überdies nur sehr wenige Züge. Passt also!
Die Wartezeit überbrücke ich mit Trams fotografieren. Am Bahnhof
Rakovica kommt auch die Linie 3 vorbei, die - so weiß ich - mit
außerordentlich vielen meiner heißgeliebten Basler Düwags bestückt ist. Huiiiii!!!! ^^
Auch Tatra KT4-YUs sind ordentlich vertreten
Mein Zug fährt nächstens ab. Ich begebe mich wieder auf den Bahnsteig,
ohne genau zu wissen, ob mein Zug wirklich von diesem Gleis abfährt.
Gleichzeitig gibt es unten an der Straße immer wieder kurze Momente, um
die vorbeifahrenden 3er-Trams ablichten zu können. Mein Blick pendelt
also angestrengt zwischen "Gleis aus Richtung Süden um zu sehen, wenn
mein Zug kommt" und "aufs Tramgleis runtergucken".
Zwischenzeitlich kommt aus Beograd mal diese Garnitur vorbei...
Düwag!!!!
Wartebank aus alten Zeiten...
Ein BLT-Gespann!!! Diese gelben Wagen sind erst vor rund 1
Jahr nach Belgrad gelangt. Kurz davor saß ich regelmäßig im vorderen Düwag
bei Fahrten auf der Linie 11 von daheim in die Basler Innenstadt oder zur
Berufsschule. Dahinter wird ein B4-Anhänger mitgeführt, die bei
der BLT stets nur auf der HVZ-Verstärkerlinie 17 im Einsatz waren. Diese
so selbstverständlich wirkende Kombination von gelbem Düwag+B4 gab es
in Basel so nie (oder früher nur in BVB-grün) zu sehen.
Und überhaupt ist es einfach immer wieder seltsam, diese Fahrzeuge nun hier zu sehen.^^
Ich glaube es kaum! Mit deftigen 30 Minuten Verspätung kam mein Zug dann
doch noch. Etwas verdutzt bejahte der Zugbegleiter, meine Frage nach
"Beograd Centar?" und wir fuhren in gemächlichem Tempo los. Sogleich
lieferte sich mein Zug ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einem nebenher
fahrenden Tatra.
Es sind noch deutlich mehr Bilder entstanden und der Wagenführer wird
sich schon an den Kopf gefasst haben, dass ich dauernd Bilder von ihm
und seinem Fahrzeug geschossen habe...
So wirklich ordentlich ist aber lediglich noch dieses hier geworden. Danach ging's hinab in den Tunnel.
Angekommen in der modernen und urban gelegenen S-Bahn-Station Beograd Centar...?
Hmm...
nein. Ich korrigiere: Angekommen im vollkommen im grünen Nirgendwo
gelegenen, fast menschenleeren und völlig überdimensionierten
Tunnelbahnhof Beograd Centar. Da erblasst selbst NRW mit seinen
mittlerweile kaum noch finanzierbaren Tunnel-Stadtbahn-Strecken vor
Neid, ob dieser Millionen an Geldern die bereits mit diesem
verkehrspolitisch mit nichts erklärbaren "Prunkbau" verpulvert wurden...
So stelle ich mir die Unterführungs eines Zentralbahnhofs einer europäischen Hauptstadt vor. Nicht!
Ich
finde dann irgendwie doch noch den Ausgang und finde mich irgendwo im
Grün eines städtischen Parkausläufers wieder. Zu diesem Bahnhof führt nur eine
einzige Buslinie, die gelegentlich mal von hier losfährt. Da ich aber
noch keinerlei Bus-/Tramtickets für Belgrad habe und im Bus auch keine
verkauft werden, schlendere ich ca. 15 Minuten zur nächstgelegenen
Trolleybushaltestelle, von wo aus immerhin auch ein direkter Trolleybus
zu meinem Hostel fährt.
Kurz ins Hostel rein, etwas Gepäck umgepackt, und weiter geht's mit Teil
2... es bleibt noch lange hell, so will ich die Gelegenheit und noch
die Tramstrecke zum Blok 45 in Novi Beograd befahren, die ich damals
aufgrund Bauarbeiten nicht machen konnte. Ein Blick auf das anno 1999
von der Nato beschossene Verteidigungsministerium, welches immer noch
wie ein Mahnmal unweit des Bahnhofs (nicht "Centar"!) vor sich hin
vegetiert.
Auf dem Weg vom Hostel zum Bahnhof begegnen mir wieder Trams.
Besonders exotisch ist dann diese in Basel - schon allein aus politischen Gründen - NIEMALS möglich gewesene Kombi. Grüner
Düwag mit gelbem B4-Anhänger. In Basel undenkbar. Hier in Belgrad kein Problem. Serbien vereint die Völker.
Zumindest in diesem einen Fall. ;)
Zur Abwechslung auch etwas Modernes. CAF am Bahnhof.
Ich warte am Bahnhof weiterhin geduldig auf etwas Baslerisches in Richtung Blok 45...
Schließlich kommt kurz darauf endlich ein Düwägelchen um die Ecke. Ich drücke den Einstiegsknopf, steige ein
und setze mich instinktiv auf einen meiner vertrauten Lieblingsplätze, erst
beim Losfahren merke ich - Moment, ich bin ja
gar nicht daheim. Und erst zwei Stationen später merke ich, dass ich in Belgrad ja
jedes Mal mein Ticket entwerten muss - zum Glück hatte es bis hierhin keiner gemerkt.
Am Blok 45 angekommen ist wieder Zeit für Bilder.
Wendeschleife Blok 45
Mein 9er kommt wieder vorgefahren. Bei aller Düwag-Liebe steige ich nun trotzdem mal in den B4-Anhänger ein.
Und voilà... könnte bis auf das Gekritzel am Wagenende auch gleich bei mir daheim sein.
Obwohl... irgendwie etwas anders ist es doch...
Ach, was hab ich denn mit Tickets...? Mein GA gilt schließlich im TNW. Hätte ja gar nichts entwerten müssen. ;-)
Oh... hoppala, ich werde beobachtet?
Ähhh... Doch nicht.^^
Perspektive von meinem täglichen Stammplatz, wenn's mit dem 2er zum Bahnhof und/oder zur Arbeit geht. Alles ist so heimatlich geborgen...
...wenn nur diese riesigen Plattenbauten nicht wären. Hmm.
Entgegen kommender CAF.
Es wird donaugebrückt
Nach rund 45 Minuten voll heimatlich-fernabvonzuhausiger Tramfahrt
trifft unser BVB-... Verzeihung GSP-Tram in Abenddämmerung an der mir
bereits bekannten Endstation Banjica 2 ein.
Zurück geht's dann wieder gummibereift, aber dennoch mit Oberleitung.
Ein letzter Blick auf den Tramreigen in Banjica 2
Tag 6: AvalaheiligenLabels: ÖPNV, Wrzl reist