Wrzl-Blog

Trains, Toons & Rock'n'Roll. And more. And in deutsch. Now. Und jetzt.

3.3.07

Ich liebe Tommy Wosch!

Zumindest kann ich mich wohl mit Fug und Recht als großen Fan seiner diversen Radiosendungen auf dem Berlin-Brandenburger Jugendsender Fritz bezeichnen. Immerhin reicht es dafür, dass ich praktisch jede seiner Sendungen aufnehme und es nun auch erstmals geschafft habe, den selbst ernannten Medientycoon live zu bewundern. Nicht nur das, auch sein langjähriger Radiokollege Michi Balzer sollte im Ticketpreis von 15 Abendkassen-Euro(s) enthalten sein.

Da ich an diesem Wochenende ohnehin in der "Gegend" (= Ostdeutschland ^^) war und der gute Herr Wosch just an ebendiesem am 2.3. eine Bühnenshow südlich von Berlin im brandenburgischen Zossen gab, wollte ich mir diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen und nahm die zweieinhalb Stunden Zugfahrt nach Zossen auf mich (die Strecken kannte ich zwar schon, aber sei's drum).

Schon gleich verlor ich mich in diesem malerischen Örtchen, was hauptsächlich daran lag, dass ich mir sinnigerweise keine Wegbeschreibung zum Zossener E-Werk mitgenommen habe. Immerhin hatte ich es nach einigem Herumirren dank der freundlichen Landbevölkerung doch noch rechtzeitig gefunden, ehe der Einlass statt fand. Die Halle füllte sich zunehmends und am Ende waren wir zusammenaddiert wohl so um die 200-250 Leute an Publikum anwesend. Zugegeben, ich hatte mit weniger gerechnet, auch was den eigentlichen Umfang der Halle betraf...

So erging es letztlich wohl auch Tommy Wosch, welcher sich ob der Menge an Leuten sichtlich erschlagen gab. Der Programmname "Steif on stage" kann hierbei durchaus wörtlich genommen werden. Während mich in Zossen auf dem Weg zum E-Werk schon diverse Wosch-Plakate anlachten, in welchem Wosch in Badehose sein bestes Stück in vollendeter Erektion zum Besten gab, zogen Wosch und Michi Balzer dieses auch zumindest für den ersten Teil des Programms in bester Manier durch, wobei fairerweise zu sagen ist, dass sich Michi offenbar eines kleinen, billigen Behelfstricks bedienen musste, um die Show authentisch zu gestalten. Immerhin gab er es schon bald offen zu.

Nach einem woschesk bebilderten Jahresrückblick gleiteten wir auch schon zum Hauptthema des heutigen Abends über, die große Welt der Liebe! Im Zentrum stand eine glamouröse Kuppelshow, die mich im Übrigen vom Konzept her stark an Stermanns & Grissemanns "Blech oder Blume" auf radioeins erinnerte, dem Original aber wahrlich in nichts nachstand! Vier Männchen sollten um die Gunst eines Weibchens, heute abend einem namens "Milena", buhlen.

Den Anfang machte der schick gestriegelte und gestylte Lutz, der irgendwas mit Elektroverkabelung machte und sich ein Duell mit dem ebenfalls im Publikum befindlichen und spontan ins Rennen geholten Ex-Freund von Milena liefern durfte. Den richtigen Namen des Ex-Freunds habe ich vergessen, Wosch einigte sich aber irgendwie mit sich selbst, ihn "Tutti" zu nennen. Nach einiger Fragerei gewann Lutz pflichtbewusst die erste Runde. Anschließend durfte Milena sich schließlich einem Dufttest unterziehen. In der Chemnitzer University für die ganz blöden Experimente wurde offenbar bewiesen, dass der ultimative Liebesduft schlechthin (so ziemlich ganz genau Woschs Körpergeruch) künstlich hergestellt werden könne. Mit einigen so illustren wie fragwürdigen Zutaten mischte Michi das Wundergebräu zusammen und was keiner gedacht hätte, in einem Achselschnuppertest mit der Kandidatin wurde Woschs Körpergeruch wohl tatsächlich auf Michi übertragen. Sensationell!

Nach der Pause ging es weiter mit Woschs lehrreichem Liebeslexikon, danach mit weiteren männlichen werbenden Singles. Konkret mit dem für die Straßenwartung zuständigem Alex, dem durchaus charmanten Muttersöhnchen Manuel und noch einem Typen, dessen Namen ich vergessen habe und der aber schon kurze Zeit danach wieder aus dem Rennen schied. Zum Schluss blieben der noch größer als Wosch seiende Alex und der mir persönlich viel sympathischere Manuel übrig. Die große, und so von Wosch offensichtlich nicht geplante Überraschung kam im Finale, als sich Milena zwischen ihren beiden willigen Umwerbern entscheiden musste und sich nicht entscheiden konnte, wem sie ihr Herz aushändigen wollte und somit einen Kuss geben müsse. Das Rennen machte letztlich unter tosendem Applaus Lutz, der bereits zu Beginn ausgeschieden war, das Siegerpaar wurde mit Confetti überschüttet und aus war's.

Fast. Letztlich ließ sich Wosch doch noch einer Zugabe hinreißen, in welcher er ein speziell für Zossen verfasstes Gedicht zum Besten gab. Noch letztlicher gab's auch noch eine, wie Wosch auch einräumte weniger speziell gefasste zweite Zugabe, nach welchem dann aber endgültig Schluss war.

Schade eigentlich! Die 3 Stunden vergingen wahrlich wie im Fluge und ich hätte mich gut dieselbe Zeit nochmal kaputt lachen können. Einziges Manko war eine wohl schon etwas angeheitertere Sitznachbarin, die grundsätzlich zwar sehr nett war (und es gar nicht fassen konnte, dass sich mal irgendjemand aus der Schweiz in ein Schnarchkaff wie Zossen wagte) mich aber mit ihrer Zulaberei doch um einige herrliche Wosch-Zoten brachte. Für diese Darbietung in die tiefbrandenburgische Provinz zu fahren, hat sich aber dennoch mehr als gelohnt und sie ist auch jedem Freund des subtil-derben Humors nur zu empfehlen! Wer sich Tommy und Michi also noch geben will, einige Termine haben die beiden noch, und zwar am:

Sa, 3.3.: Extra-Kinowelt, Schwarzheide
Mi, 7.3.: Brandenburger Theater, Brandenburg (Havel)
Sa, 10.3.: Kesselhaus Kulturbrauerei, Berlin
So, 11.3.: Kesselhaus Kulturbrauerei, Berlin
Mo, 12.3.: Kesselhaus Kulturbrauerei, Berlin
Fr, 16.3.: Weltspiegel, Cottbus
Sa, 17.3.: Erbgericht, Weifra
Fr, 30.3.: Musikbrauerei, Rathenow

Und wem das zu weit ist, der kann Wosch immer noch jeden Donnerstag von 22-1 Uhr und gelegentlich werktags von 12-14 Uhr auf Fritz hören. Auch über Satellit. Und Internet. Und im Radio...

(oder auch hier)

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