Connection pas communiqué - Vom unbemerkten ÖV-Ausbau in St-Louis
Seit 15. Mai gibt es ihn auch abends und Sonntags. Den Distribus 604 von der Basler Schifflände nach St-Louis Neuweg. Auf der Basler völlig unbemerkt wurde nun im französischen Nachbarstädtchen St-Louis eine klaffende ÖV-Lücke geschlossen, war es doch bislang nicht möglich, nach 20 Uhr oder Sonntags per Bus von Basel dorthin zu gelangen. Zwar gab (und gibt) es auch einige Züge nach St-Louis, jedoch ist auch dieses Angebot relativ dürftig und beide Bahnhöfe sind eher peripher von den Stadtzentren gelegen.
Diese spürbare - und für französische Verhältnisse überhaupt nicht selbstverständliche - Angebotsverbesserung wurde zwar schon vor einiger Zeit angekündigt, jedoch wurde nie ein Datum genannt. So kam diese Ausweitung doch einigermaßen überraschend und wurde auch nur auf französischer Seite kommuniziert. Ich hatte mich Ende Mai dann gewundert, als ich um 22:30 noch einen blauen "Distribus" bei mir zuhause vorbeifahren sah und siehe da, auf der Distribus-Homepage war (ist) die erfreuliche Meldung zu lesen, dass nun auch in den Randzeiten sowie Sonntags stündlich ein Bus zwischen Schifflände und St-Louis Neuweg hin und her zirkuliert. Das Angebot scheint einem echten Bedürfnis zu entsprechen. Die Busse sind nach meinen Beobachtungen schon jetzt ganz ordentlich gefüllt und die örtliche Bevölkerung ist wohl auch sehr angetan davon.
Einen Schönheitsfehler hat das Ganze aber. Auf französischer Seite wurde wohl ordentlich die Werbetrommel für das neue Angebot gerührt, hingegen wurden die z.B. die BVB in der Schweiz darüber überhaupt nicht informiert. Die Abfahrtsplakate zwischen Schifflände und St-Louis Grenze konnten erst nach einem kleinen Hinweis meinerseits aktualisiert werden. Und irgendwie nach außen kommuniziert wurde die Angebotsausweitung hierzulande schon gar nicht. Da auch der Basler hin und wieder gerne noch abends oder Sonntags nach St-Louis fährt, wird hier bislang zusätzliches Fahrgastpotenzial verschenkt. Zudem merkt man, wie es an der Kommunikation zwischen den beiden Verkehrspartnern noch mangelt, wobei das Problem hier eindeutig bei den Kollegen im Elsass liegt.
So findet etwa morgen (26. Juni 2012) in St-Louis ein Diskussionsforum zur geplanten Verlängerung der Basler Tramlinie 3 nach Burgfelden und zum Bahnhof St-Louis statt. Während in St-Louis in der Presse und auf Hinweistafeln fleißig darauf hingewiesen wird, bekomme ich in Basel höchstens etwas davon mit, wenn ich mich in eines der blauen Distribus-Fahrzeuge setze. (persönlich sagt mein Terminplan derzeit "Nein" zu einer Teilnahme dort, aber ich werde mir mit Sicherheit noch die bis 30. August währende Ausstellung im Rathaus/Hôtel de Ville St-Louis zur Tramverlängerung ansehen.)
Labels: ÖPNV, Verkehrspolitik
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